Unterkünfte im Nationalpark von Mercantour Frankreich
1.Tag :Ökogite von Villeplane bei Jeremi:
2.Tag : bei Julie, auberge le Pelens
3.Tag: St.Martin d’Entraunes/ Entraunes: bei Célia: Video
4.Tage bei refuge de la Cantonnière oder bei Leonie und Gudrun, ferme des louics Estenc
Bei Anne-Marie und Philippe refuge de la Cantonnière
Bei Leonie, Gîte des Louics
5.Tag: Estenc/ Le col de la Cayolle « Refuge de la Cayolle » bei Manu:
Unterkünfte …Bergesfreuden
– Bergesleid:
Eine Einstimmung in die Atmosphäre der Herbergen des Oberen Var-Tales
In den Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, konnte man die Grenzen von Zeit und Raum, von Wunsch und Wirklichkeit mühelos überwinden. Oft fand sich da, wo der Wald am dichtesten war, ein Licht und eine Herberge, in der man –oft auf’s beste bewirtet- bleiben und manchmal sogar einen Schatz finden konnte.
Ähnlich märchenhafte Vorstellungen bringt mancher der Gäste mit, die im Sommer ins Hochgebirge strömen, um in vollen Zügen die zauberhafte Natur zu genießen. Sie wollen sich am Tage auf wilden Pfaden müde gehen, um endlich, im Glanz der Abendsonne, eine gemütliche Gîte zu betreten, in der sie wie in einem „normalen“ Hotel verwöhnt zu werden wünschen.
Kaum hat ein müder Wanderer dann seine Herberge betreten und den Rucksack abgesetzt, springt aus dessen Tiefen wie der Geist aus dem Glas der unstillbare Wunsch nach urbanem Komfort hervor!
Der verfolgt uns bis weit über die Baumgrenze und kann für Menschen, die ihren Lebensstandard an der Entfernung zwischen Bad und Schlafzimmer messen, aus jedem Himmel eine Hölle machen. Glänzende Kacheln, reichlich rauschendes Wasser in Dusche und WC, genügend Platz, um sich der verschwitzten Kleider zu entledigen, bevor man sich zum Abendessen niederlässt: Dies ist das mindeste, was viele nach einer erlebnisreichen Wanderung beanspruchen. Dieser Anspruch auf allzeit verfügbare Bequemlichkeit ist im Hochgebirge jedoch eine Last, die kein Esel der Welt auf seinen Rücken nehmen kann! Die Berge selbst sind es, die diesem Bedürfnis Grenzen setzen.
Wie aber sieht die Wirklichkeit aus, die einen erschöpften Wanderer erwartet, hier, in dieser dramatischen Bergwelt mit ihren schroffen Formen und Felsstürzen, ihrer köstlich reinen Luft, ihren lichten Lärchenwäldern, ihren blumenreichen Matten?
hn erwartet nichts anderes als das, was schon seit Jahrhunderten zu dieser Bergwelt gehört, was aus ihren Gegebenheiten gewachsen ist und was ihre Bewohner von Generation zu Generation als authentische Form der Gastlichkeit weiter getragen haben: an geschützter Stelle ein einfaches Haus, in dem man einen jeden Wanderer ohne Ansicht seiner individuellen, sozialen und kulturellen Herkunft freundlich als Gast begrüßt, um mit ihm eine Nacht das Heim in gegenseitigem Wohlwollen zu teilen: Und siehe da: Beim gemeinsamen Tischdecken, Essen und Geschirrspülen ergeben sich unerwartete Berührungspunkte: Die Erlebnisse des vergangenen Tages können im Gespräch nachklingen und zur Ruhe kommen. Einen Schlüssel, um die Haustür der Gîte während der Nacht zu verschließen, gibt es allerdings nicht; auch Einbrecher hat man seit über zwanzig Jahren hier nicht gesehen. Nur einige Stufen gibt es, die hinunter führen auf den kleinen Dorfplatz, von dem aus man in der Dunkelheit den bestirnten Himmel bestaunen, dem Brunnen und dem Ruf der Eulen lauschen kann.
Wer diese schlichte und unmittelbare Art der Begegnung nicht schätzt, für den ist die Enttäuschung vorprogrammiert, für den sind unsere kleinen Gasthäuser, Gîtes und Berghütten nicht mehr als unbequeme Hotels ohne Zimmer mit eigenem Bad, in denen es noch nicht einmal jemanden gibt, der einen bedienen will.
Derjenige aber, bei dem wir Freude und Interesse daran wecken konnten, die Schönheit unserer Berge selber zu erleben und sich die abwechslungsreichen Pfade über Gipfel bis hinunter in die Schlucht zu erwandern, der wird, auch wenn er für einige Tage auf manchen Komfort verzichten muss, eine unvergessliche Zeit erleben und einzig den Wunsch mit nach Hause nehmen, wiederkommen zu dürfen im nächsten Jahr!
MEHR ….